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Risiken die bei einer Abtreibung auftreten können
Eine Abtreibung bringt oft unterschiedliche Risiken mit sich.Man kann hier unterscheiden zwischen Sofort-Komplikationen, Frühfolgen und eventuellen Spätfolgen.
Sofort-Komplikationen
bei instrumentellen Verfahren
Durch Dehnung des Gebärmutterhalses Bei der Abtreibung wird der Gebärmutterhals gedehnt. Dabei können Risse und Schädigungen der muskulären und elastischen Fasern des Gebärmutterhalses entstehen. Die abschließende (Saug-)Kürette, mit der die Gebärmutter durchstoßen wird, kann zur Verletzungen von Darm und Blase mit Peritonitis (Bauchfellentzündung) führen.
Mögliche Frühfolgen
Durch zurückgebliebene Abortreste können Blutungen, Infektionen, Bauchfellentzündungen, Entzündungen der Gebärmutterschleimhaut oder der Gebärmuttermuskelwand, der Eileiter und Eierstöcke entstehen. Als Folge innerer Verletzungen können sich Verwachsungen im Unterleib und den Eileitern bilden.
Mögliche Spätfolgen
Diese zeigen sich oft erst bei späteren Schwangerschaften. Bei einer Abtreibung muss der Gebärmutterhals gedehnt werden, diese kann zur einer Schwäche des Gebärmutterhalses führen. Dadurch können vermehrte Fehl- und Frühgeburten auftreten. Als weitere Spätfolgen können Blutungen in der Schwangerschaft, sowie eine mangelhafte Rückbildung der Gebärmutter im Wochenbett auftreten. Auch Vernarbungen des Muttermundes in späteren Schwangerschaften treten immer wieder auf.
Nach einer Abtreibung können vermehrte Infektionen auftreten, welche zur Unfruchtbarkeit führen. können. Auch die Gefahr einer Eileiter- bzw. Bauchhöhlenschwangerschaft ist deutlich erhöht, ebenso wie Menstruationsstörungen. Weiterhin kann es zu Störungen der Harnblase, des absteigenden Dickdarms und der Einnistung der Eizelle bei einer erneuten Schwangerschaft kommen.
Ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko wird dadurch erklärt, dass sich während der Schwangerschaft das Brustgewebe aufbaut, um der Frau nach der Geburt das Stillen zu ermöglichen. Wird dieser hormonell gesteuerte Prozess plötzlich durch eine Abtreibung unterbrochen, wird das Brustgewebe anfälliger für die Entstehung von Metastasen.
Bei der Abtreibungspille kann es ebenfalls zu gefährlichen Blutungen, Infektionen oder Herz-Kreislauf-Problemen kommen. Allein in Europa sind bereits über 10 registrierte Todesfälle bekannt, nachdem Frauen die Abtreibungspille eingenommen haben.
Psychische folgen
Als Folge der Abtreibung entsteht bei vielen Frauen ein psychisches Trauma, welches oft unbehandelt bleibt. Viele Betroffene berichten über posttraumatische Störungen. Treten sie nach einer Abtreibung auf, spricht man vom sogenannten „Post Abortion Syndrom“. Die Symptome des PAS sind vielfältig. Die Frauen leiden unter verstärkten Stimmungsschwankungen, Weinkrämpfen, hysterischen Anfällen, Angstzuständen, Schlaflosigkeit, Schuld-, Reuegefühlen, Selbstvorwürfen, Absterben des Gefühlslebens, dem sogenannten „Roboter-Syndrom“, psychosomatischen Erkrankungen, Depressionen bis hin zum Selbstmord.
Fast alle Beziehungen gehen nach einer Abtreibung in die Brüche.
Auch Männer leiden unter den Folgen einer Abtreibung, besonders dann, wenn sie gar nichts von der Schwangerschaft wussten, oder bei der Entscheidung nicht mit einbezogen wurden. Die psychischen Folgen bei Männern sind denen der Frauen sehr ähnlich. Ebenso können lebende Kinder an den psychischen Folgen leiden.
Quelle: u. a. Kremling, Goecke, Solbach: Forensische Gynäkologie; Thieme, Stuttgart 1991